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Normale Version: Ryl Kowal und Fryderytjut und wo Wohnhaft?
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Silvia-Kowal

Hallo lieber Ryl-Forscher,

Bei wem ist der Beiname Kowal und Frydyritjuk schon oder überhaupt mal aufgetaucht?
Mein Großvater Sigismund Adolf Ryl war Schmied , von meiner Großmutter bertha Pauline Ryl sagt mir der Beiname leider gar nichts?

Meine Mutter weiss nicht wo sie in Domaczewo gewohnt haben. Sie war erst 4 oder 5 Jahre als sie flüchten mussten. Sie kann sich nur erinnern, dass das Haus einsam dicht am Waldesrand stand.
Kann man das noch herausfinden?
Hallo Silvia,

mit "Kowal" kann ich selbst nicht dienen, ist mir aber oft beim Durchsehen der KB aufgefallen. Ansonsten habe ich den Beinamen "Fryduk" in meiner Sammlung, siehe hier. Aber der hat wohl mit Deinen nichts zu tun, oder?

Edit: Hier ist meine Beinamenliste: http://www.nalke.de/2014/09/beinamen-mei...ahren-bug/

Gruß
Mario

Silvia-Kowal

Hallo Mario,

danke für Deine Antwort Big Grin
Ich muss noch mal meine Unterlagen durchforsten zwecks der Ludwigs, wird aber noch ein wenig dauern.
Schicke Dir mal einen Scan, vielleicht kannst Du den Beinamen meiner Oma entziffern.
Hallo an alle eifrigen Familienforscher,

zur Frage von Silvia wo das Haus deiner Großeltern eventuell gestanden hat, vielleicht sogar noch steht möchte ich ein paar kurze Anmerkungen machen.
Es ist immer schwer genau heraus zufinden, wo stand das Haus meiner Vorfahren, ganz besonders dann wenn die Mutter/der Vater noch sehr klein waren als sie die Heimat verlassen mussten.

Es gibt einen Lageplan der von Walter Selent vor vielen Jahren erarbeitet wurde anhand von Zeitzeugenaussagen.
Wer Glück hat und anhand von Nachbarn, die die Großeltern gekannt hatten, in diesem Lageplan aufgenommen wurde, kann mitunter ziemlich genau den Ort oder die Lage finden wo das Haus/der Hof mal gestanden hat.
Gerade bei Häusern, die direkt in der Ortslage Domachewo sich befanden könnte das eine oder andere Haus noch stehen.

Die Ortschaften Neudorf bzw Neubrow gibt es zumindest auf der Weißrussischen Seite heute nicht mehr.
Was man aber besichtigen kann, sind Fragmente / Überreste vom Friehof der Gemeinde Neudorf - Neubrow (Neubruch)
Erst wenn man selbst vor Ort ist bekommt man ein Gefühl dafür wie groß die Siedlung war, wo die deutsche evangelische Kirche gestanden hat und wo der Goscienec sich entlang zog, der Weg ein unbefestigter Sandweg, der sich mitten durch die Dorfgemeinschaft erstreckte vom den südlichen Gehöften um Lipinki bis nach Norden an der Kirche vorbei bis zu den nördlich der Chauseestraße gelegenen Höfe von Neudorf auf der östlichen Bugseite.

Neudorf befand sich aber auch auf der westlichen Bugseite. Wer also seine Vorfahren aus Neudorf hat, der müsste zunächst in Erfahrung bringen auf welcher Bugseite die Angehörigen gelebt haben. Auf der westlichen heute zu Polen gehörenden Seite oder auf der östlichen heute auf der Weißrussischen Seite.

Einfach hinfahren und auf sich wirken lassen.
Viel Glück.

herzliche Grüße Anita

Silvia-Kowal

Dankeschön Anita Smile

Für mich ist es ehrlich gesagt schwierig die möglichen Nachbarn und Bekannte aufzustöbern.
Gebe aber die Hoffnung nicht auf Wink
Hallo Silvia,

wegen der Beinamen deiner Vorfahren habe ich mal "tief" in die Kirchenbücher geschaut. ... Ich nehme an, daß du den Stammbaum deiner Vorfahren gut zusammensuchen konntest. ...

Die Beinamen sind erst nachträglich, wahrscheinlich(?) zum Zeitpunkt der Heirat - 1906 Nr. 66 (?) - ergänzt worden. Hintergrund ist wahrscheinlich, daß Sigesmund Adolf in mindestens dritter Generation Schmied (= Kowal ...) in Neubruch war und Pauline Bertha von Friedrich Ryll abstammt.

Sigesmund Adolf Ryll:
Eltern: Schmied Karl Ryll & Elisabeth Baum - Heirat 1889/22
Großeltern: Schmiede-Meister Michael Ryll und Elisabeth Bytow - Heirat 1838/7
Ur-Großeltern: Jerzy Ryll & Katharina Hüneburg - geb.-Eintrag Michael 1806 S. 279 Eintrag 1
(in jeder Genaration sind zahlreiche Geschwister zu finden ...)

Pauline Bertha Ryll:
Eltern: Johann Ryll & Elisabeth Hüneburg - Heirat 1873/15
Großeltern: Johann Ryll & Katharina Ludwig - Heirat - Heirat 1842/5
(Geb.-Eintrag vom Sohn Johann ist nicht zu finden, nur der Geschwister - oder Schreibfehler Georg? 1843/24- ... und einen Hinweis auf einen Aufenthalt 1843 in Bialystok ...)
Aus dem Abgleich aller Kirchenbucheinträge zu einem "Johann Ryll" zu seiner Zeit läßt sich mit gewisser Wahrscheinlichkeit darauf schließen, daß
Johann Ryll vorher mit Marianne Kunz verheiratet war (1Kind, Frau mit 22J. verst. 1841/15, Arbeiter Frau ?!) - Heirat 1839/11
Mit dieser Annahme:
Ur-Großeltern: Friedrich Ryll und Marianne (Selent)
(ebenfalls in jeder Genaration zahlreiche Geschwister ...)

Friedrich und Marianne (Selent) könnten ca. 10 Kinder (1797-1819) gehabt haben, wobei Johann(=Jan) 1814 geboren wurde (1814/16).

Vielleicht lohnt es sich, dieser "Spur" bzw. Argumentation zu folgen. Vielleicht gibt es ja in den zahlreichen Berichten über Neubruch Hinweise zu den Standorten der "Schmieden" des Ortes. ...

Viel Spaß dabei
Änne

Silvia-Kowal

Hallo Änne,

danke für deine Hinweise. Ich habe andere Einträge meiner Oma Paulin Bertha, dem muss ich mal auf den Grund gehen.
Noch eine Frage, wo muss ich suchen um die Shcmiede von Domaczewo und Umgebung herauszufinden?
Hallo Sylvia,

hier der Link zur Geburt von Pauline Bertha Ryll (1891/80)
http://agadd.home.net.pl/metrykalia/439/...5_0124.htm

Im Wolhynienforum hast du mal nach Hinrichtungen in Domachevo gefragt ... Ich bin dem mal nachgegangen ...
unter dem Link bei Wikipedia sind die traurigen Ereignisse nach 1940 beschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Damatschawa

Demnach war Domachevo ein überwiegend jüdischer Ort ... das war mir neu bzw. nicht so bewußt ...

...
Auf einer Karte, der Roten Armee (ältere Karte mit Ergänzungen ...) von 1938 sind einige strukturelle Details zu Domachewo zu erkennen.
Ausschnitt:

[attachment=18]

gesamte Karte unter
http://www.mapywig.org/m/Russian_and_Sov...8_gref.jpg

Da die die Zeichenerklärungen. ... leider nur zum Teil hier die Legende ... (aus einer anderen Karte der gleichen Sammlung

[attachment=17]

Demnach besaß Domachevo eine Post-Telegraphen-Station und zwei relevante Fabriken bzw. Manufakturen sind eingezeichnet. Eine Mühle ist für Neubruch eingezeichnet ....
Wirklich Wald gab anscheinend nur in der Umgebung von Domochevo ... (Übrigens auch der Ort der Hinrichtungen nach 1940 ..., )

Wenn die gesuchte Schmiede etwas abseits lag und nahe am Wald lag, ist der Standort vielleicht durch ein Kartenvergleich der verschiedenden Jahre einzugrenzen. Im namentlichen Plan von NN - auch schon mal Thema hier im Forum - ist (Fam.) Sigesmund Ryll bzw. die Schmiede nicht aufgeführt ... Deutet auf eine etwas abgelegene Lage hin ... Vielleicht sind aber in den Erzählungen von Zeitzeugen auch Hinweise zu Standorten von Mühlen, Schmieden und anderen "gewerblichen" bzw. handwerklichen Einrichtungen erwähnt. ...

Vielleicht gibt es aber auch Hinweise über die zahlreichen verwandschaftlichen Bezüge ... Es gab so viele Geschwister in den Generationen deiner Vorfahren, da ließe sich vielleicht noch etwas finden ...

Ich wünsche viel Erfolg
Änne
Hallo Silvia,

noch eine kleine Ergänzung:

In den Wolhynischen Heften (Folge 3 - glaube ich) ist ein Sigesmund Ryll aufgeführt. Diese Listen hat Helmut Holz zusammengestellt nach LAG-Unterlagen. ... Vielleicht bekommt man über den "LAG"-Weg Informationen. Die Bewohner haben ja 1940 ihr Eigentum aufgelistet. ... Vielleicht sind auch Hinweise auf einen Standort dabei ...
Wo aber diese Unterlagen einzusehen sind, weiß ich nicht ... habe mich noch nicht damit befaßt. Vielleicht weiß ja jemand was dazu ...

Gruß
Änne

Silvia-Kowal

Hallo Änne,

vielen Dank da bringhst Du mich ein wenig weiter und russisch kann ich auch noch auffrischen.

Wenn ich mich richtig erinnere erzählte meine Oma mal, dass sie die Toten und das viele Blut mitansehen musste. Und wie ich die damaligen Deutschen kenne, waren sie auch bei den Erschiessungen mit dabei.

Meine Oma erzählte, dass Opa bei Gleisbauarbeiten in Richtung Moskau dabei war. Vielleicht war mein Opa auch nur Geselle, ich weis es nicht.
Das Haus meiner Großeltern war so groß, dass sie Jüdische urlauber aufnahmen, die wurden immer mit Pferd und wagen vom Bahnhof Domaczewo
abgeholt.

Hm, ja das Ganze mit dem Nachforschen ist für mich sehr Schwierig, mein Onkel ist mit seinem Gedächtnis nicht mehr bei sich und meine Mam war damals noch zu Jung.
Meine Mam kann sich aber ans Warthegau gut erinnern. Das heutige Binkowo konnte sie schon 2 mal besuchen.
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