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Hallo Johann,
Der Name Schwefel taucht immer im Ortsbezug Orzechow (o.ä.) im KB Neudorf-Neubruch auf ...
Aber das weißt Du ja schon ...
Wo liegt dieses Or... eigentlich ? bei Damatschewow ... Zumindest 1874 wirklich in Rußland ...
(Der Vater Deines Ur-Großvaters war Kutscher ..., preußischer Untertan ... ) - und somit hatte er einen etwas anderen Status als die eingewanderten Kolonisten (nach Wolhynien usw.)...
Neudorf-Neubruch war Filiale der ev. Kirche und für einen weiten Einzugsbereich zuständig ... (Leider wird dieser Fakt und andere Fakten in den bekannten zeitgenössischen Quellen bisher nicht erwähnt bzw. erforscht ...)
Und hast Du eigentlich einige mehr Informationen zu der Auswanderung Deiner Vorfahren aus der Neumark (wo liegt Wolfs...) ?
Warum sind mehrere Familienmitglieder ausgewandert? ... Und wie kamen sie in die Gegend um Brest? ... Es waren wohl "einfache" Leute" bzw. Gutsangestellte? ...
Und warum sind sie ca. 1911 wieder "gewandert"? ...
Um diese Zeit gab es vielfältige "Auswanderungen" aus NN ... würde mich historisch zur Siedlung NN interessieren ...
(Gern auch über PN - bleibt privat)
Ich hoffe auf Antwort ... Auch Mosaiksteinchen ergeben am Ende ein Bild ...
Liebe Grüße
Änne
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Erst heute komme ich wieder dazu, auf die Fragen von Änne zu antworten. Sehr spät, aber ich hoffe, man verzeiht mir. Da ich heute ein wenig mehr weiß, möchte ich hier einiges berichtigen. Also, der Vater meines Ur-Großvaters war wie erwähnt Carl Friedrich Schwefel, geboren am 13.07.1839 in Sonnenburg Kreis Oststernberg in der Neumark. Er wanderte aber nicht mit seinem Vater und Geschwistern aus, sondern nur mit seinem Bruder Julius Gustav Schwefel, der zu diesem Zeitpunkt knapp über 10 Jahre alt war. Warum beide auswanderten ist völlig unklar. Sie dürften aber in einer Gruppe weiterer Neumärker mit ausgewandert sein, da Carl Friedrich Schwefel im Jahre 1862 in Minsk seine erste Ehefrau heiratete, die ebenfalls aus der Neumark stammte. Ihr Name war Ernestine August Pauline Schoenrock und stamme aus dem Ort Maryland. Sie verstarb im Jahre 1878 in Chorlupy in Wolhynien. Carl Friedrich Schwefel selbst wurde durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges von den Russen nach Dedurovka Orenburg verbannt, wo er im Jahre 1919 verstarb. Was aus seinen Kindern wurde, ist nicht bekannt. Es gibt nur Daten über meinen Ur-Großvater Rudolf August Friedrich Schwefel, der wie im ersten Beitrag erwähnt, im Jahre 1911 nach Deutschland zurückkehrte und über einen Halbbruder, der ebenfalls in der Verbannung in Dedurovka Orenburg lebte und Anfang der 1920er Jahre nach Deutschland übersiedelte.
Gerne bin ich bereit, eure Fragen diesmal so zeitnah wie möglich zu beantworten. Vielleicht habt ihr den einen oder anderen interessanten Hinweis für meine weitere Familienforschung.
Vielen Grüße
Johannes
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Guten Morgen,
auch wenn ich selbst dazu nicht beitragen kann, vielen Dank für die interessante Geschichte!
Es grüßt Mario, Enkel von Nikolaus Ryll-Galoca und Johanna geb. Ryll-Pasieczny
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23.04.2023, 13:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2023, 13:47 von Schwefel.)
So, nach gut sechs Jahren kann ich hier mal etwas Neues beisteuern. In meinem Anfangsbericht teilte ich mit, dass mein Ur-Urgroßvater Carl Friedrich Schwefel mit Familienangehörigen und Vater nach dem heutigen Belarus ausgewandert sei. Neueste Erkenntnisse ergaben aber, dass besagter Carl Friedrich, damals ca. 21 Jahre alt nur mit seinem jüngeren Bruder Julius Gustav, gerade mal ca. 12 Jahre alt, auswanderte. Aber das Auswandern als solches stimmt auch nicht, denn beide wurden als Arbeitskräfte für den Bau einer Eisenbahnlinie von russischen Agenten angeworben. Diese Anwerbung geschah wohl in Frankfurt/Oder. Aus dieser Zeit gibt es einen Zeitungsartikel, der damals erschien und der Schreiber dieses Artikels sich negativ über Anwerbungsversuche von Arbeitskräften für den Bau der Eisenbahn unter dem damaligen Zaren äußerte.
Es waren also zwei Brüder, die sich anwerben ließen. Interessant ist noch, dass sie die preußische Staatsbürgerschaft ein Leben lang behielten und erst ihre Kinder und Enkel die russische Staatsbürgerschaft annahmen.
Die Lebensorte waren:
Orzechow (Orchawa) Kreis Brzesc in Weißrussland
Zelizna Brest-Litowsk
Das Gut Porzezce Minsk Weiß-Russland
Puhaczewo, Brest-Litowsk
Kowerdiak (Kowerdziaki), Brest-Litowsk (Brest), Grodno
Gruschewo Belarus
Pischczanka Kreis Kobryn
Oziaty Kreis Kobryn
Dworyszcze Kobryn, Belarus
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Hallo Johannes,
vielen Dank für Deine neuen Erkenntnisse. Manchmal unglaublich, was man im laufe der Zeit an neuen oder anderen Tatsachen ermitteln kann...
Viele Grüße,
Mario